In verschiedenen Workshops mit Katastrophenschützern wurde im Projekt KERES herausgefunden, dass Museen und Denkmalpfleger sich häufig nicht gegen potentielle Naturgefahren schützen. Weitere Forschungsprojekte haben identifiziert, dass in der Vergangenheit ca 2,5% aller Denkmäler und Museen durch Naturgefahren geschädigt wurden; Risikoanalysen in den Alpenregionen ergeben, dass dort zusätzlich 38% aller Denkmäler in gefährdeten Gebieten liegen. Laut einer durchgeführten Umfrage besitzen nur knapp 15% aller Museen ein Schutzkonzept (Quelle: Cheers-Projekt).
Laufkarten sind ein angemessenes Mittel, um Museen und Kulturgüter besser gegen Gefahren zu schützen und sind eine wichtige Komponente eines wirksamen Schutzkonzeptes. Da im Katastrophenfall die Feuerwehr vor Ort die Verantwortung übernimmt, benötigen diese unterstützende Informationen, um Kulturgüter zu bergen und vor weiterer Beschädigung zu bewahren. Laufkarten beinhalten alle relevanten Informationen für Feuerwehrleute, in einem Format, das ihnen bekannt ist und in die etablierten Arbeitsabläufe integriert werden kann.
Auf Basis dieser Erkenntnisse hat das Fraunhofer IOSB im KERES-Projekt ein Tool zur Erstellung von Laufkarten entwickelt. In Zusammenarbeit mit der Bayerischen Verwaltung der Schlösser, Gärten und Seen wurde ein Werkzeug entwickelt, dass in Museen verwendet werden kann, um Laufkarten in einem etablierten Format zu erstellen und so einen weiteren Schritt in Richtung Kulturgüterschutz zu machen.